Argumente für „die Jugend von heute“

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“Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte.” ( Sokrates, 450 v.Chr)

Der kleine Ausflug ins antike Griechenland zeigt es: auf die Jugend geschimpft wird wohl schon immer. Und auch wir von “Endlich ausbilden” haben in den vergangenen drei Jahren einige Energie investiert, um im Gespräch mit kleineren Betrieben eine Lanze für die “Jugend von heute” zu brechen. Hier beleuchten wir drei der häufigsten Pauschalantworten, wenn es um die Frage geht, warum Unternehmen nicht (mehr) ausbilden wollen – lassen Sie sich überzeugen von unseren Argumenten FÜR die Ausbildung! 

 Argument 1: “Die Jugendlichen von heute können ja nichts mehr außer mit dem Handy spielen…”  

Sieht auf den ersten Blick vielleicht so aus, aber wenn man genauer hinschaut, kommt man doch ins Staunen: da werden in Sekundenschnelle kleine Filmchen produziert und hochgeladen, Informationen aufgegriffen und gestreut, mehrere Unterhaltungen gleichzeitig geführt und nebenbei noch das Mittagessen bestellt. Multitasking der Digital Natives! Warum diese Fähigkeiten nicht für Ihr Unternehmen nutzen? Haben Sie bereits einen Insta- oder Facebook-Account? Schon mal ein Werbevideo für die Azubisuche ins Netz gestellt? Lassen Sie sich hier doch einmal von Ihren Azubis unterstützen und optimieren Sie damit Ihren eigenen Internetauftritt.  Und ansonsten gilt: feste Zeiten ausmachen, an denen das Smartphone in der Tasche bleibt – dann hat Ihr Jugendlicher auch die Hände frei für “richtige” Arbeit. 

 Argument 2: ”Die Jugendlichen von heute können weder rechnen noch richtig lesen und schreiben”. 

Auch wenn das ganz sicher nicht pauschal für alle Jugendlichen gilt, ist es leider nicht von der Hand zu weisen, dass die Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen vieler junger Menschen nach Schulabschluss zu wünschen übriglassen. Dass das weniger mit den Fähigkeiten der Jugendlichen als mit den Fehlern unseres Bildungssystems zu tun hat, ist allerdings auch kein Geheimnis. Überfüllte Klassen, überfordertes Lehrpersonal und eine schlechte technische Ausstattung hemmen nachhaltig die Freude am Lernen. Umso wichtiger, frühzeitig Ausblicke in die Praxis zu schaffen. Nicht wenige Schüler:innen finden über das “Aha-Erlebnis” eines guten betrieblichen Praktikums ihre Motivation wieder, um nach Schulabschluss in ihre Traum-Ausbildung starten zu können. Bieten Sie deshalb wirksame Schüler:innenpraktika an! Und wenn es persönlich passt, aber der Notenschnitt eigentlich nicht reicht: nutzen Sie die breitgefächerten Berliner Unterstützungsangebote wie EXAM, um Ihrer zukünftigen Fachkraft individuelle Nachhilfe zu ermöglichen. Mit Ihrem Rückenwind und der Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz lernt es sich gleich viel leichter. 

 Argument 3: „Und benehmen können sich die Jugendlichen auch nicht mehr.“  

Hand aufs Herz – wie genau halten Sie es selbst mit Terminabsprachen? Und studieren Sie regelmäßig Ihren Knigge? Im gegenseitigen Umgang hat sich dank diverser gesellschaftlicher Veränderungen auf vielen Ebenen etwas getan. Gerade in der Erziehung setzt man heute glücklicherweise immer weniger auf strenge Autorität und strikte Regelbefolgung. Stattdessen werden junge Menschen heute ermutigt, sich eigene Meinungen zu bilden und für eigene Ansichten einzutreten – Stichwort Generation Greta. Das rüttelt natürlich erstmal an eingefahrenen Strukturen und kann durchaus im Betriebsablauf zum Konflikt zwischen den Generationen führen. Vorausschauend gedacht aber ist eine Diskussionskultur auf Augenhöhe ein viel besserer Garant für ein gutes Betriebsklima als eine starre Hierarchie. Und wenn es um Dinge geht wie Grüßen, Pünktlichkeit oder Höflichkeit: formulieren Sie, was Sie sich wünschen, und gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran – vielleicht wirkt das Wunder!