Auswertung der Umfrage: Duale Ausbildung in Zeiten von Covid-19 – möglich oder nicht?

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Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen, die gerade ausbilden oder planen auszubilden? Welche Unterstützungsleistungen benötigen Sie aktuell, um die duale Ausbildung auch während der Corona-Krise erfolgreich weiterzuführen bzw. um Ausbildungsplätze neu oder wieder zu besetzen? Diese und weitere Fragen haben wir in der Umfrage „Duale Ausbildung in Zeiten von Covid-19 –  möglich oder nicht?“ zusammen mit unseren Partnerprojekten ToP Start – mit Talent im Praktikum zur Ausbildung und Schule-Betriebe interaktiv und der Unterstützung vom JOBSTARTER-Regionalbüro Ost (GEBIFO) gestellt. An der Umfrage nahmen insgesamt 118 Berliner Unternehmen teil, davon 65 Klein- und Kleinstunternehmen. In einer gesonderten Umfrage für das Hotel- und Gastgebwerbe nahmen 32 Unternehmen teil, unter ihnen 13 Klein- und Kleinstunternehmen. Die Ergebnisse fallen durchaus positiv aus:

Unternehmen, die gegenwärtig nicht ausbilden, können sich zu 36,00 % vorstellen dieses Jahr noch auszubilden. Im Hotel- und Gastgewerbe steht das Thema Erstausbildung für dieses Ausbildungsjahr eher nicht auf der Tagesordnung. 24,00 % sind noch unschlüssig und aktuelle Ausbildungsbetriebe können sich sogar 50,00 % eine Ausbildung mit Beginn im Herbst vorstellen. Im Hotel und Gastgewerbe geben 37,5 % der befragten Unternehmen an, wieder auszubilden. Generell wollen die Unternehmen größtenteils die Ausbildungstätigkeit im Herbst 2020, spätestens im Februar 2021 beginnen bzw. fortsetzen.

Um Ausbildungsabbrüche zu verhindern, benennen Unternehmen konkreten Unterstützungsbedarf: 13,04 % Mentoring, 17,39 % Prüfungsvorbereitung, 10,87 % Beratungsgespräche. Im Hotel- und Gastgewerbe sieht es etwas anders aus, hier wurde angegeben, dass sich 6,25 % Unterstützung beim Thema Mentoring wünschen, 6,25 % bei der Prüfungsvorbereitung und 25 % gaben an, dass sie sich eine öffentliche finanzielle Unterstützung erbitten.

Die Ausbildungsbetriebe haben sich flexibel an die derzeitige Situation angepasst. Die Auszubildenden befinden sich größtenteils in den Betrieben oder in mobiler Arbeit. Durchweg lässt sich beim Thema duale Ausbildung eine positive Grundstimmung erkennen. Nur mit der Performance der Oberstufenzentren sind die ausbildenden Betriebe nicht zufrieden. Hier besteht Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung der Lehre sowie in der Kommunikation zwischen Unternehmen und Schule.

 

„Wir sind sehr froh darüber, dass der Lehrstoff versucht wird weiter zu vermitteln. Dies geschieht allerdings mit vielen Papieren. Nicht jeder Azubi hat einen Drucker zu Hause… Hier sollte eine digitale Lösung gefunden werden.“

 

„Es ist natürlich für die Auszubildenden, die tatsächlich noch im Betrieb eingesetzt werden, zuviel des Lernstoffes. (Aber besser als zu wenig).“
 
„Die Lehrer müssten sich auch über Webinare einbringen. Nur das Verschicken der Aufgaben reicht nicht aus. Jetzt müssen wir diesen Part übernehmen.“ (O-Töne der Umfrage)
 
 
 

Unternehmen, die noch nicht ausbilden, dies aber vor der Pandemie geplant hatten, wollen größtenteils weiterhin erstmalig die Ausbildung aufnehmen. Dazu äußerten sie auch konkrete Unterstützungsbedarfe, wie z.B. in der Auszubildenden-Akquise, Unterstützung bei der Herstellung der Ausbildungsberechtigung und Verweisberatung inkl. finanzieller Unterstützung sowie des Ausbildungsmarketings.

Unser fact sheet zur Auswertung finden Sie → hier.←