Die klassischen Kontaktpunkte zwischen Betrieben und zukünftigen Azubis wie Berufsinformationstage, Ausbildungsmessen, Schulvorträge oder Betriebspraktika fallen nun schon zwei Jahre der Pandemie zum Opfer . Aber Kopf hoch! In Zeiten der Digitalisierung  gibt es noch ganz andere Wege, potentielle Azubis auf sich aufmerksam zu machen – Stichwort Digitales Recruiting! Holen Sie die Jugendlichen dort ab, wo sie sich ständig aufhalten – im Internet. Das hat viele Vorteile: es ist zeitsparend, kostengünstig und verfügt bei cleverer Anwendung über eine größere Reichweite als eine gewöhnliche Ausbildungsmesse. Los gehts!

1. Aktualisieren Sie Ihre Website!

Richten Sie gut sichtbar auf Ihrer Website einen Button ein: „Wir bilden aus“, „Ausbildung gesucht“ oder „Ausbildung bei uns“.  Hier können Sie aufzeigen, welche Ausbildungsberufe Sie anbieten, und offene Ausbildungsstelle veröffentlichen. Nutzen Sie klare Schlagworte, um über die gängigen Suchmaschinen angezeigt zu werden. Platzieren Sie ein Banner auf Ihrer Startseite, der auf aktuell freie Stellen hinweist. Zeigen Sie deutlich, dass Sie trotz der Pandemie Azubis einstellen wollen – viele Jugendliche sind aktuell sehr verunsichert. Geben Sie möglichst genaue Informationen zum Bewerbungsprozess (Ansprechpartner, benötigte Bewerbungsunterlagen, Bewerbungsportal, Fristen…). Je klarer der Bewerbungsprozess definiert ist, desto größer sind die Chancen auf passende Bewerber*innen.

2. Nutzen Sie Social Media!

Sie sind bereits mit einem Unternehmensprofil auf Facebook oder Instagram präsent? Wunderbar! Dies ist der ideale Ort, um Ihrem Gesuch zu einer schnellen Reichweite zu verhelfen. Verfassen Sie einen kurzen, prägnanten Text mit einem werbewirksamen Foto und dem Verweis darauf, wo sich weitere Infos finden lassen (z.B. auf Ihrer Website). Vielleicht wollen Sie auch eine*n Ihrer aktuellen Azubis ein kurzes Filmchen zum Arbeitsalltag drehen lassen und damit für den freien Ausbildungsplatz werben? Die meisten Jugendlichen haben damit bereits Erfahrung und entsprechende Tools auf ihrem Smartphone. Nutzen Sie klare Hashtags, um bei Suchanfragen gefunden zu werden (z.B.#ausbildung2021, #handwerklernen, #ausbildungberlin etc) und rufen Sie zum Reposten Ihres Beitrags auf. Auf Facebook können Sie ihn auch selbst in passenden Gruppen teilen. Die Initiative Autoberufe gibt hier noch weitere Tipps zum How-To Social Media.

3. Schalten Sie Online-Anzeigen!

Das Internet ist und bleibt die effektivste Möglichkeit, potentielle Interessierte zu erreichen. Eine gut platzierte, professionell verfasste Stellenanzeige in einer oder mehrerer der vielen Online-Lehrstellenbörsen erspart Ihnen viel Zeit und Mühe.

Für Sie kostenfrei ist beispielsweise ein Inserat in den Lehrstellenbörsen der HWK und der IHK, der Initiative seidual, des Unternehmerverbandes Berlin-Brandenburg oder bei der Stellenbörse der Agentur für Arbeit. Zum Teil bieten auch die Innungen und Verbände eigene Lehrstellenbörsen an, machen Sie sich dazu auf der Website der Innung/des Verbandes Ihrer Fachrichtung kundig. Viele Jugendliche suchen auch auf Ebay Kleinanzeigen nach einem Ausbildungsplatz. Punkten Sie auch hier mit einer professionellen Aufmachung! Auf Ausbilderwelt finden Sie hilfreiche Tipps und Muster für eine gelungene Stellenanzeige.

Kostenpflichtige Lehrstellenbörsen wie Ausbildungsatlas, Azubiyo, Ausbildung.de, Aubi-plus, Ausbildungsmarkt.de und meinestadt bieten Pakete für einen oder mehrere Monate an. Der Pluspunkt: sie erzielen eine hohe Reichweite und bieten meist schon vorgefertigte Anzeigenmasken an.

Deaktivieren Sie Ihre Anzeige, sobald Sie eine*n passende*n Azubi gefunden haben! Sonst klingelt noch Monate später das Telefon…

4. Kontaktfreie Bewerbungsgespräche

Für manche Betriebe schon Alltag, für andere Neuland: Um in Zeiten von Corona analoge Kontakte zu beschränken, ist es sinnvoll, die Vorauswahl Ihrer Azubis online zu gestalten.

Die erste Kontaktaufnahme kann dabei wie gewohnt über Telefon, Email oder WhatsApp erfolgen. Vereinbaren Sie hier ein Bewerbungsgespräch per Telefon oder Videochat. Klären Sie mit dem/der potentiellen Azubi, ob alle technischen Voraussetzungen vorhanden sind und welchen Anbieter sie nutzen wollen (z.B. Zoom, Skype, Microsoft Teams, Facetime, WhatsApp Video). Sie benötigen dafür eine stabile Internetverbindung, einen Laptop mit Kamera und Mikrofon oder alternativ Ihr Smartphone. Testen Sie Ihre Technik vorher, um Ärgernisse zu vermeiden!

Wenn Sie sich nach dem Online-Gespräch für eine*n der Bewerber*innen entschieden haben, ist es jetzt an der Zeit, den/die Bewerber*in unter Einhaltung der Abstandsregeln in den Betrieb einzuladen. Viel Erfolg!