Externes Ausbildungsmanagement

Unternehmen bilden in erster Linie für ihren mittelfristigen Eigenbedarf an Fachkräften aus. Dabei können sie ihren künftigen Fachkräften alle erforderlichen Kenntnisse passgenau mit auf den Weg geben.

Es gibt eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten für ausbildende Unternehmen. Oft werden diese durch die regionalen Arbeitsagenturen/Jobcenter finanziert, mitunter helfen auch bundes- und europafinanzierte Projekte in den Regionen. Auf folgende Angebote, die unter dem Begriff „externes Ausbildungsmanagement“ zusammengefasst werden, können Sie zurückgreifen.

Externes Ausbildungsmanagement (Externe Unterstützungsangebote im Laufe eines Ausbildungszyklus)

Assistierte Ausbildung dient der Unterstützung einer Ausbildung von Jugendlichen mit ungünstigen schulischen Voraussetzungen. Aber: nicht immer sind bisherige Schulergebnisse allein ausschlaggebend für die Eignung zur Ausbildung! Schauen Sie sich deshalb potenzielle Auszubildende vorab genau an und bedenken Sie, dass sich jeder Mensch Zeit seines Lebens mit entsprechender Motivation entwickeln kann. Helfen Sie dabei!

AsA begleitet Ihr Unternehmen und Ihren Auszubildenden vor (als Ausbildungsvorbereitung inklusive eines betrieblichen Praktikums oder als Hilfe bei der Akquise von Auszubildenden) beziehungsweise während der Ausbildung (durch Beratung der Agentur für Arbeit). AsA kann auch eine organisatorische Unterstützung der Ausbildung sein, eine Begleitung im betrieblichen Alltag oder Nachhilfe in Theorie oder Spracherwerb für Ihre Auszubildenden, sie bietet auch Unterstützung bei sozialen Problemstellungen. * Änderungen ab 2021

Weitere Informationen dazu finden Sie bei der Bundesagentur für Arbeit.

Das Angebot gilt für Jugendliche unter 25 Jahren, die bis zum 31.10. des laufenden Jahres noch keine Lehrstelle gefunden haben. Dieses Praktikum hilft, den Ausbildungsberuf und Betrieb kennen zu lernen und kann als Testlauf in Bezug auf den Jugendlichen als künftigen Azubi genutzt werden. Im Optimalfall wird eine EQ unter Anrechnung der absolvierten Zeit in einen Ausbildungsvertrag überführt.

Eine Einstiegsqualifizierung kann zwischen August und Ende Februar begonnen werden, bei Schulabschluss im gleichen Jahr ist ein Beginn erst ab Oktober möglich. Die Inhalte müssen dabei Teilen der Ausbildungsinhalte entsprechen. Sie erhalten weitere Informationen bei der HWK oder IHK.

Mit EQ plus können Ausbildungsreife und Berufsorientierung verbessert sowie leistungsschwächere Jugendliche mit gezielten Unterstützungsmaßnahmen, wie zum Beispiel ausbildungsbegleitenden Hilfen, gefördert werden. Das Arbeitsamt/ Jobcenter berät dazu.

EQ welcome richtet sich an Jugendliche mit Migrationshintergrund.

EQ hoch zwei ist ein Projekt der Berliner IHK und nur an deren Mitgliedsbetriebe gerichtet.

„Stark für die Ausbildung“ ist eine Austauschplattform als gemeinsames Projekt der DIHK-Bildungs-GmbH, des ZWH und des BMWI. Sie richtet sich an Ausbilder und bietet hilfreiches Wissen an.

Das Land Berlin strebt an, unversorgte Ausbildungsplatzsuchende mit einem entsprechenden Angebot zu versorgen und legt dafür jährlich im Herbst neue Programme auf. Koordiniert wird das Programm von der zgs consult GmbH.

 

Jeder Stadtbezirk in Berlin verfügt über einen regionalen Ausbildungsverbund (regionaler Ausbildungsverbund rav als Kooperations- und Handlungsplattform), nrav (Pfefferwerk AG) koordiniert diese. Ansässige Unternehmen werden bei der Fachkräftesicherung unterstützt, es werden Strategien zur Fachkräftesicherung im Bezirk zwischen den Akteuren abgestimmt und gemeinsam wirtschaftsorientierte Konzepte entwickelt.

abH richten sich an lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Auszubildende, die ohne Förderung eine Berufsausbildung bzw. Einstiegsqualifizierung nicht beginnen, fortsetzen oder erfolgreich beenden können und an Auszubildende, bei denen ohne Förderung ein Abbruch der Ausbildung droht.

Sie werden (maßgeschneidert und eng abgestimmt mit allen beteiligten Akteuren) von Bildungsträgern in kleinen Lerngruppen außerhalb der Arbeitszeit umgesetzt. Die Kosten trägt die Agentur für Arbeit beziehungsweise der Träger der Grundsicherung. * Änderungen ab 2021

Weitere Informationen zu den abH finden Sie hier.

Neben den bestehenden Angeboten asA und abH wird jetzt auch die vereinfachend kombinierte Form asA flex angeboten, bei welcher die Zielgruppenbegrenzung entfällt. Ziel bleibt Aufnahme oder Erhalt/ erfolgreicher Abschluss eines (auch zweiten!) Ausbildungsverhältnisses, die Berufsberater der Agentur für Arbeit entscheiden auf Antrag (schriftliches ok des Unternehmens vorausgesetzt) über diese Hilfe für Betrieb und Azubi.

Durchgeführt wird das Ganze auch hier in Kleingruppen und durch Bildungsträger oder Wohlfahrtsverbände, 3-8 h wöchentlich und zunächst für 1 Jahr; es gibt eine optionale Vor- und eine obligatorische Begleitphase, die Themen wie Lernen und Soziales aufgreifen.

Weitere Informationen zu den abH finden Sie hier.

In Berlin haben aktuell mehr als 40% der Jugendlichen bis 21 Jahre einen Migrationshintergrund. Deshalb kann die Unterstützung durch Beratungsstellen wie den folgend genannten hilfreich sein.
Sie werden gefördert und beraten deshalb kostenfrei.

BQN (Berufliches Qualifizierungsnetzwerk für Migrantinnen und Migranten in Berlin) unterstützt die Öffnung gegenüber fremden Kulturen und die Entwicklung eines Diversity Managements, zum Beispiel durch Beratung, interkulturell sensible Prozessentwicklung sowie Wissensentwicklung und –verbreitung zum Thema Migration.

ARRIVO berät unter anderem zur betrieblichen Integration, zu geeigneten Fördermöglichkeiten und zu Unterstützungsangeboten wie Nachhilfe und Sprachkurse.

Projekte dieses Berliner Programms sollen mittels ehrenamtlich geschulter Mentoren Ausbildungsabbrüche in den Branchen Baugewerbe,  Schutz und Sicherheit, Hotel/Gastronomie/Tourismus oder Gesundheit und Dienstleistungen verhindern. Als Koordinator dient die zgs consult GmbH. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das Projekt richtet sich an Betriebe und deren Ausbilder*innen, auch an Ausbildungsnetzwerke und Branchenverbände und hat die Weiterentwicklung der betrieblichen Ausbildungsqualität zum Ziel. Hierfür werden diverse Weiterbildungen und Materialien angeboten. Näheres finden Sie hier.

Die Industrie- und Handelskammer wie auch die Handwerkskammer als zuständige Stellen für duale Ausbildung bieten für ihre Mitgliedsbetriebe eine kostenfreie Beratung zu folgenden Themen an:

  • Wie wird man Ausbildungsbetrieb?
  • Wie wird man Ausbilder*in?
  • Wie gewinnt man Auszubildende?
  • Fragen rund um den Ausbildungsvertrag
  • Fragen und Problemhilfe rund um bestehende Ausbildungsverhältnisse
  • Berufe allgemein und Umschulungen

Weitere Informationen zu:

Ansprechpartnern für Ausbildungsbetriebe (IHK)

Ansprechpartnern für Ausbildungsbetriebe (HWK)

Ähnlich einer assistierten Ausbildung oder dem Mentoringprogramm wird mittels VerA-Ausbildungsbegleiter*innen (ehrenamtlichen Fach- und Führungskräften im Ruhestand als persönlichen Ansprechpartner*innen der Auszubildenden) versucht, einen drohenden Ausbildungsabbruch zu verhindern. Auszubildende, deren Betriebe, Berufsschullehrer*innen und Eltern können das kostenlose Angebot unter berlin@vera.ses-bonn.de  oder Telefon 030-2189279 erfragen. Themen sind z.B. Überforderung mit dem Berufsschulstoff, Prüfungsangst, Verbesserung der Deutschkenntnisse, persönliche Probleme, fehlende Motivation, Zweifel an der Berufswahl, Konflikte am Arbeitsplatz.

Weitere Informationen