Wo die kleinen Berlinale-Bären herkommen…

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Die Berliner Bildgießerei Hermann Noack im Porträt 

Noch eine Woche bis Berlinale-Start! Und auch wenn 2021 vieles anders sein wird als sonst, bleibt doch eins wie immer: das erwartungsvolle Hoffen auf einen der berühmten Berlinale-Bären. Aber wer stellt diese Trophäen der Filmkunst eigentlich her?

Die Firma Hermann Noack hat die alljährliche Geburt der unverwechselbaren Gold- und Silberbären schon sehr oft miterlebt – der Gießereimechaniker-Meister ist Firmeninhaber der Berliner Bildgießerei Noack in vierter Generation. Seit 70 Jahren werden hier die begehrten Trophäen, entworfen von der Künstlerin Renée Sintenis (1888-1965), in Handarbeit gegossen und anschließend vergoldet bzw. versilbert.

Seit seiner Gründung 1897 arbeitete das Berliner Kleinunternehmen bereits mit vielen verschiedenen Künstler*Innen zusammen und restaurierte auch deren Objekte. So ließen schon Henry Moore und Georg Baselitz ihre Skulptur-Entwürfe hier umsetzen. Auch die Quadriga und das Sowjetische Ehrenmal am Brandenburger Tor sind berühmte Beispiele für die Arbeit des Unternehmens. Selbst auf der Kuppel des Moskauer Präsidentenpalastes hat die Firma 1995 mit der Figur des Heiligen Georg ein weithin sichtbares Werk geschaffen – natürlich wie alle Auftragswerke versehen mit dem Monogramm des/der Künstler*in und der eigenen Gießereimarke.

Die Palette der Handwerkstechniken, die in der Bildgießerei Noack Anwendung finden, ist groß. Traditionelle Verfahrensweisen wie Patinieren, Ziehen, Dengeln, Prellen, Fräsen, Feilen, Schleifen, Punzieren, Tauschieren und Polieren werden hier ebenso eingesetzt wie die moderne Technik. Wachsformerei, Wachsausschmelz-Verfahren und filigranes Arbeiten wechseln sich ab mit Gießen und Schweißen, um Ornamente, Schriften, Wappen, Reliefs und Skulpturen ganz nach den Vorstellungen der Auftraggeber*innen zu erstellen. Abwechslungsreiche Arbeit auf hohem handwerklichen Niveau also –  und damit hat es die kleine Berliner Bildgießerei sogar schon ins französische Fernsehen geschafft, zu finden hier.

Umso stolzer sind wir vom Team „Endlich Ausbilden!“, dass wir die Bildgießerei Noack aktiv bei der Nachwuchssuche unterstützen durften! Ausgebildet wird der Beruf  Metallbildner/in – Ziseliertechnik (ehemals Ziselier_in), diese erzeugen häufig ihre eigenen Ziselier- und Treibwerkzeuge, stellen nicht nur neue Objekte her, sondern restaurieren auch historische Metallgegenstände. Die „Gold-Else“ wurde beispielsweise von diesem Unternehmen vergoldet. Über 1-2 Probearbeitstage lässt sich schnell herausfinden, ob der Beruf passt.

Das Unternehmen bietet auch Praktika und weitere Ausbildungsberufe.